So gut wie jeder Auswanderer wird an dieser Stelle sofort mit den Worten: „Wenn, dann nur mit Familie“ auf diese, doch wirklich entscheidende Frage, antworten. Kein Wunder, denn für die meisten Menschen ist der Entschluss zum Auswandern ernst und wohl überlegt. Wahrscheinlich denken, gerade zu Beginn des Vorhabens, nur die wenigsten Auswanderer darüber nach, eines Tages wieder in die Heimat zurück zu kehren. Individuell gesehen ist das Leben häufig zu schlecht, zu gering die Bezahlung, zu hoch die Nebenkosten und so weiter. Also nimmt man doch gleich die ganze Familie mit ins neue Domizil.
Eine Ausnahme sind die so genannten Auswanderungspendler. Gerade am Beispiel Liechtenstein wir deutlich, dass viele ständig hin und her pendeln müssen, weil es zu wenige Aufenthaltsgenehmigungen gibt und sich die Auswanderung somit nur auf den beruflichen Sektor beschränkt. Da es sich in diesem Fall jedoch eher um eine Auswandern auf Zeit handelt, spielen derartige Vorüberlegungen zunächst nicht unbedingt die Hauptrolle.
Häufig stellt sich jedoch gar nicht die Frage, ob die Familie diesen Schritt gemeinsam wagt. Wenn sich beide Elternpaare einig sind, wir in der Regel ein Part bereits alles Wichtige im Ausland klären, damit der Rest der Familie eines Tages ohne Probleme übersiedeln kann. Dennoch sollten Sie sich ausreichend Gedanken darüber machen, was in Ihrem konkreten Fall das Beste wäre. Wollen die eigenen Kinder überhaupt mitkommen oder wäre es sinnvoller, sie aufgrund einer besseren Schulbildung oder zum Erhalt der sozialen Kontakte zunächst einmal in Deutschland zu lassen? In diesem Fall müsste natürlich abgeklärt werden, wo die Kinder untergebracht werden können. Denkbar wäre z.B. bei den Großeltern, Onkel und Tante oder auch – bei schon etwas älteren Kindern – in einer betreuten Wohngemeinschaft.
Sie sollten sich jedoch im Klaren darüber sein, dass durch eine solche Vorgehensweise die Familie regelrecht auseinander gerissen wird und Ihnen die Kinder diesen Schritt möglicherweise eines Tages übel nehmen. Besprechen Sie die durchaus komplexe Angelegenheit am besten offen in der Familie, so dass jeder seine Vorstellungen und Wünsche einbringen kann und keiner der Angehörigen das Gefühl hat, im wahrsten Sinne des Wortes auf der Strecke zu bleiben.