Nicht nur bei Reisenden, sondern auch bei Auswanderern steht Australien hoch im Kurs. Somit befinden sich die Australier in der Lage, nicht jeden aufnehmen zu müssen, der gerne sesshaft werden möchte. Wer beispielsweise die englische Sprache nicht oder nur ungenügend Englisch spricht und am Sprachtest scheitert, hat Pech gehabt. Jährlich vergeben die Australier eine bestimmte Anzahl an Langzeitvisa, die den Einwanderern zur Verfügung gestellt werden. Diese Visa werden natürlich nicht beliebig vergeben. Anders als bei der amerikanischen Greencard-Lotterie wird in Australien ein Punktesystem verwendet. Punkten können Sie beispielsweise, wenn Sie bereits eine Arbeit vor Ort in Aussicht haben oder einen Beruf erlernt haben, der in Australien händeringend gesucht wird. Begehrt sind unter anderem Handwerker und medizinische Fachkräfte. Weiterhin können Sie Punkte sammeln, wenn Sie selbständig sind oder vor einiger Zeit schon einmal in Australien gelebt oder gearbeitet haben.
Wenn Sie sich noch nicht ganz sicher sind, ob Sie sich in Australien wirklich heimisch fühlen werden, können Sie das Land mit einem Touristenvisum erkunden. Dieses Visum ist bis zu 6 Monaten gültig. Haben Sie sich bereits fest für Australien entschieden, gibt es verschiedene Visa, die von der Einwanderungsbehörde vergeben werden. Welche das genau sind und welche Bedingungen Sie dafür erfüllen müssen, erfahren Sie unter anderem von der Einwanderungsbehörde oder von der Australischen Botschaft. Die Bearbeitung eines Visums kann unter Umständen mehrere Monate dauern. Für diese Bearbeitung müssen Sie eine nicht unerhebliche Gebühr entrichten, die Ihnen – sowohl beim positiven, als auch beim negativen Bescheid – nicht zurückgezahlt wird.
Als gut qualifizierte Fachkraft dürften Sie nicht allzu lange auf Arbeitssuche sein. Die Löhne in Australien sind zwar geringer, als hierzulande, allerdings sind auch die Lebenshaltungskosten Down Under nicht so hoch, wie bei uns. Beim Wohnraum gilt das gleiche Phänomen, wie fast überall: Je zentraler die Wohnlage ist, desto höher ist auch die Miete. Wohnungen und Häuser werden meist möbliert vermietet, sodass Sie nicht unbedingt Ihr ganzes Hab und Gut nach Australien verfrachten müssen. Auch von Ihrem kleinen, stadttauglichen Auto sollten Sie sich möglicherweise verabschieden. Auch wenn es schwer fällt. Abgesehen von der teuren Überführung des Wagens stellt sich nämlich auch die Frage, ob er Ihnen im australischen Outback noch gute Dienste leisten wird. Bedenken Sie, dass dort nicht Igel oder Hase Ihren Weg kreuzen, sondern Kängurus oder Rinder. Machen Sie sich auch rechtzeitig Gedanken um Ihren Versicherungsschutz. Für die ersten Wochen reicht eine Auslandskrankenversicherung, dann sollten Sie sich allerdings schnell vor Ort um Ihren Versicherungsschutz kümmern. Zwar gibt es auch eine staatliche Krankenversicherung, allerdings sind deren Leistungen aufgrund des relativ geringen Beitragssatzes nicht sehr umfangreich. Erkundigen Sie sich also auch nach einer privaten Krankenversicherung, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Ausführliche Informationen erhalten Sie von der Australischen Botschaft oder der Australischen Einwanderungsbehörde. Über aktuelle Themen informiert Sie das Auswärtige Amt. Das Raphaels-Werk und die Informationsstelle für Auswanderer und Auslandstätige des Bundesverwaltungsamtes halten weitere umfangreiche Informationen rund ums Auswandern für Sie bereit. Die Fragen zur Krankenversicherung beantworten Ihnen entweder Ihre Krankenkasse, das Bundesministerium für Gesundheit oder das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Bei der Suche nach einem australischen Arbeitgeber bietet Ihnen der European Employment Service (EURES) umfangreiche Unterstützung an. Hilfreich sind ebenfalls die Bundesagentur für Arbeit, sowie zahlreiche überregionale Online-Stellenbörsen und natürlich private Arbeitsvermittler vor Ort.