Ihr Ziel ist Norwegen? Dort wollen Sie leben und arbeiten? Dann müssen Sie zuallererst die Sprache beherrschen, denn in Norwegen spricht man vorzugsweise Nynorsk und Bokmål. Das gehört noch nicht zu Ihrem Sprachrepertoire? Dann sollten Sie wenigstens sehr gut Englisch sprechen, auch wenn Ihnen das nicht in allen Regionen Norwegens weiterhelfen wird. Anders sieht es aus, wenn Sie ein wenig Dänisch oder Schwedisch sprechen. Das wird meist überall verstanden. Erwarten Sie jedoch nicht, dass Sie sich außerhalb der typischen Touristenregionen auf Deutsch verständlich machen können.
Planen Sie vorerst einen kurzen Aufenthalt in Norwegen, ist das für drei Monate problemlos möglich, so wie in allen EU-Ländern. Sind Sie hingegen sicher, dass Norwegen dauerhaft Ihre neue Heimat werden soll, beantragen Sie eine Aufenthaltsgenehmigung. Nun können und müssen Sie sich Gedanken über den Umzug machen. Umzüge sind teuer und je weniger Sie zu transportieren haben, desto besser für Sie. Überlegen Sie gut, ob Ihre Schrankwand aus rustikaler Eiche in ihrem neuen, nordischen Heim nicht ein wenig deplatziert wirken könnte. Teuer wird es auch, wenn Sie ihr Auto mitnehmen wollen. Davon abgesehen, dass Auto fahren in Norwegen sowieso ein Luxus ist, werden für die Überführung Ihres Wagens nicht unerhebliche Gebühren fällig. Wollten Sie sich also sowieso schon von Ihrem altersschwachen Wagen trennen, tun Sie das vor dem Umzug und legen sich in Norwegen ein neues Auto zu. In Norwegen kommen Sie übrigens auch ohne eigenen fahrbaren Untersatz sehr gut von Ort zu Ort, da der öffentliche Personennahverkehr hervorragend ausgebaut ist – und zwar zu Wasser, und zu Lande.
Können Sie sich Norwegen überhaupt leisten? Das sollten Sie sich unbedingt fragen, ehe Sie mit Sack und Pack nach Norwegen auswandern. Die Preise in Norwegen sind um einiges höher, als hier in Deutschland. Das gilt sowohl für Lebensmittel und alltägliche Gebrauchsgegenstände, als auch für die Mieten. Einen Unterschied macht es natürlich, wie zentral Sie wohnen möchten. Nehmen Sie weitere Anfahrtswege in Kauf und müssen nicht unbedingt in Oslo leben, finden Sie auch eine bezahlbare Wohnung. Die Lebenshaltungskosten in Norwegen sind zwar hoch, aber dafür werden auch höhere Gehälter gezahlt, denken Sie? Das stimmt. Aber wenn Sie glauben, dass nur der deutsche Staat den Arbeitnehmern steuerlich tief in die Tasche greift, irren Sie sich gewaltig. Nicht nur die Gehälter in Norwegen sind hoch, sondern auch die Steuersätze und so fließt ein ordentlicher Teil des Monatslohns an ihrer Tasche vorbei.
Um sich Norwegen leisten zu können, müssen Sie arbeiten. Und hier werden Sie zwangsläufig Ihre, hoffentlich vorhandenen, Sprachkenntnisse unter Beweise stellen müssen. Spätestens, wenn Sie zu Ihrem ersten Bewerbungsgespräch eingeladen werden, kommen Sie mit „god dag“ (Guten Tag) und „Adjø“ (Auf Wiedersehen) nicht mehr weiter, denn die Bewerbungsgespräche finden in der Landessprache statt. Gute Chancen, schnell einen neuen Job zu finden, haben Sie, wenn Sie in der Dienstleistungsbranche, im Hotel- und Gaststättengewerbe, im handwerklichen oder im medizinischen Bereich arbeiten. Aber auch sonst sind gut qualifizierte Arbeitskräfte verschiedener Branchen gerne gesehen.
Hilfreiche Informationen rund um Norwegen erhalten Sie von der Norwegischen Botschaft oder vom Auswärtigen Amt. Informationen rund ums Auswandern halten das Raphaels-Werk oder das Bundesverwaltungsamt mit seiner Informationsstelle für Auswanderer und Auslandstätige bereit. Sozialversicherungsrechtliche Fragen klären Sie am besten vorab mit Ihrer Krankenkasse. Ebenso können Sie sich entweder an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales oder an das Bundesministerium für Gesundheit wenden. Bei der Arbeitssuche helfen Ihnen die Bundesagentur für Arbeit, verschiedene überregionale Online-Jobbörsen, sowie der European Employment Service (kurz EURES).