Unabhängig vom Zielland sollten Auswanderer gut vorbereitet sein. Gerade mit den Sitten, Bräuchen und der Mentalität der Dänen sollten Neuankömmlinge sich schnell vertraut machen, denn sonst tritt man allzu schnell ins Fettnäpfchen. An dieser Stelle möchten wir Ihnen ein paar Tipps und Informationen zur Knigge in Dänemark geben.
Die Dänen gehören zu den glücklichsten Menschen der Welt. Das liegt in erster Linie an ihrer allgemeinen Zufriedenheit. Dänen strahlen eine unglaubliche Ruhe aus, die auch schnell auf Einwanderer überspringt. Ein Drängeln an der Supermarktkasse oder die unerbittliche Schlacht um einen freien Parkplatz wird man im kleinen Königreich Dänemark nicht so schnell finden. Der Däne liebt sein Bier und er genießt es so oft es nur geht. Wahrscheinlich ist diese Mentalität einer der Gründe dafür, warum der Däne besonders trinkfest ist. Gerade in den letzten Jahren hat das Bier am Arbeitsplatz immer wieder zu Konflikten geführt. Viele dänische Arbeitgeber haben den Genuss von Alkohol am Arbeitsplatz verboten. Ausnahme bestehen aber in der Vorweihnachtszeit, wo tagsüber häufig „Gløgg”, eine Art Glühwein, getrunken wird. Auch das Feierabend-Bier am Freitagnachmittag wird von vielen Firmen ohne Murren hingenommen. Ein gutes Bier gehört einfach dazu und wird gerne und oft getrunken. Laden Sie Ihre neuen Kollegen oder Nachbarn ruhig auf ein deutsches Bier ein. Damit begehen Sie einen wahren Meilenschritt in Richtung Integration.
Bei Besuchen ist es üblich, dass man sich beim Betreten des Hauses die Schuhe auszieht. Lediglich beim Besuch von öffentlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel Schulen oder Stadtverwaltungen behält man die Schuhe an. Die Dänen bekommen das Wort Danke schon mit in die Wiege gelegt. Es gibt kaum ein Anlass für den man sich nicht bedankt. Selbst wenn man in einem Geschäft nichts gekauft hat, bedankt sich die Verkäuferin für den Besuch. Wer eine Einladung zu einer Festlichkeit erhält, bedankt sich per Telefon, schriftlich oder persönlich dafür. Wird die Einladung angenommen, bedankt man sich nochmals bei Besuch und noch mindestens einmal während des Verlaufs des Fests. Bei der Verabschiedung ist es üblich, dass man weitere Dankesworte ausspricht. Am nächsten Tag bedankt man sich noch einmal und bekräftigt, dass es einem auf der Feier gefallen hat. Beim nächsten Wiedersehen bedankt man sich dann noch einmal abschließend. Das geschieht auch, wenn die Feier schon länger zurückliegt. Die Knigge-Regel des häufigen Bedankens sollten Sie als Auswanderer schnell verinnerlichen, um bei den Dänen nicht als unfreundlich zu gelten.
Grundsätzlich gilt in Dänemark das Motto „Leben und leben lassen“. Einschränkungen gibt es jedoch beim Gebrauch einer deutschen Fahne. Wer eine deutsche Fahne offen und sichtbar anbringt, kann mit Konflikten rechnen. Ansonsten lebt der Däne sehr gelassen. Kein Däne würde für einen Gartenzwerg im Vorgarten oder für Rasenmähen in der Mittagszeit einen Rechtsstreit beginnen. Es ist völlig belanglos, was der Nachbar treibt. Hier gilt, in seinen eigenen vier Wänden und in seinem eigenen Garten kann jeder machen was er will. Gartenzäune sind zwar hin und wieder vorhanden, aber sie dienen nur sehr selten zur Abschottung der Nachbarn. Grundsätzlich legen Nachbarn großen Wert auf ein soziales Miteinander. Es ist üblich, dass man einander hilft. Gerade in ländlichen Gegenden kleidet man sich lieber praktisch und locker. Das gilt auch am Arbeitsplatz. Selbst wenn Sie sich für einen Bürojob bewerben, sollten Sie zum Vorstellungsgespräch nicht overdressed erscheinen. Anzug und Krawatte sollten Sie nur anziehen, wenn Sie für eine leitende Stelle vorsprechen.
Die Dänen haben die Pünktlichkeit nicht erfunden. Diese Mentalität gilt in Dänemark auch im Job. Die Arbeitszeiten sind großzügig und flexibel geregelt.