Es ist schon kurios, aber wer nach Schweden einwandern will, sollte durchaus trinkfest sein. Im skandinavischen Königreich wird oft und gerne Alkohol getrunken und diese Mentalität hat Bestand, obwohl alkoholische Getränke sehr teuer sind. Das ist aber längt noch nicht alles. Der Schwede legt keinen großen Wert auf Mode und ohne „Snus“ geht gar nichts!
Der Schwede liebt seinen „Snus“. Egal in welchen Übersetzer man auch schaut, es gibt für dieses Wort keine Übersetzung. Am ehesten trifft die Beschreibung Feuchttabak zu. Es handelt sich bei „Snus“ um eine sehr klebrige Tabakmasse, die in einer kleinen Dose oder in einem Netz aufbewahrt wird. „Snus“ dient zur Rauchentwöhnung und wird in selbst gedrehter Form zwischen Lippen und Zahnfleisch geschoben. Die Europäer stehen der ganzen Sache aber sehr skeptisch gegenüber. Kritiker gehen davon aus, dass „Snus“ viel gefährlicher ist als echter Tabak. Der Verkauf von „Snus“ ist übrigens in ganz Europa verboten. In einzelnen Ländern darf die Tabakmasse auch nicht benutzt werden.
Am Arbeitsplatz liebt es der Schwede locker. Die Arbeit muss Spaß machen. Deshalb sind Stress und Hektik an den schwedischen Arbeitsplätzen eine echte Ausnahme. Eine legere und bequeme Kleidung hat absolute Priorität. Diese Mentalität gilt oft auch für wichtige Geschäftstermine. Passen Sie sich schon beim Vorstellungsgespräch diesen Sitten an und erscheinen Sie nicht overdressed. Eine Jeanshose und ein Shirt sind hier völlig ausreichend.
Der Schwede ist fremden Menschen gegenüber sehr zurückhaltend. Deutsche reagieren hier mitunter etwas überheblich. Es ist nicht ratsam neue Nachbar oder Kollegen gleich zu sich nach Hause einzuladen. Der Schwede möchte lieber selbst bestimmen, wann er mit ihnen in Kontakt tritt. Es kann lange Zeit dauern, aber das Warten lohnt sich. Tolerieren Sie diese Knigge-Regel, wenn Sie in Schweden Anschluss finden wollen.
So mancher Einwanderer verzweifelt bereits bei der ersten Kontaktaufnahme zu den Einheimischen. Ein guter Rat: Warten Sie geduldig und grüßen Sie freundlich. Lassen Sie sich nur auf einen Small-Talk ein, wenn der neue Nachbar Sie dazu anhält. Alle Anfang ist schwer, aber wer einmal das Herz eines Schwedens erobert hat, findet auch einen Platz darin. Der Schwede ist ein umgänglicher Zeitgenosse, aber von Kumpanei oder oberflächigen Freundschaften hält er gar nichts. Entweder wird man zum wahren Freund oder geht gezielt auf Distanz. Einen Mittelweg gibt es nur selten. Es ist schon ein großer Interessenbeweis, wenn Sie das Haus eines Schwedens als Fremder betreten dürfen. In der Regel bleiben Sie vor der Türe stehen, wenn Sie sich bei den neuen Nachbarn vorstellen. Allenfalls lässt man Sie in den Flur eintreten. Das gilt aber nur bei schlechtem Wetter. Selbst wenn es stürmt und schneit, lässt der Schwede Sie vor der Türe stehen, wenn er es so will. Das ist nicht böse gemeint, aber sein zu Hause ist ihm heilig und deshalb teilt er es nur mit engen Freunden und Verwandten. Schweden ähneln hier sehr den Engländern. Der Spruch „My home is my castle“ hat auch in Schweden Bestand. Diese Mentalität sollten Sie akzeptieren, dann klappt es auch mit den Nachbarn.
Beim Umgang mit Alkohol geht die Integration schneller. Schweden trinken für ihr Leben gerne und häufig auch leider etwas zu viel. Es wird gerne gesehen, wenn Sie als Neu-Schwede der örtlichen Kneipe einen Besuch abstatten. Selbstverständlich erwartet man von Ihnen, dass Sie eine Lokalrunde ausgeben. Dieser Mentalität sollten Sie sich dann auch unterordnen, um ausreichend Anschluss zu finden. Bei einer Runde sollte es dann auch lieber bleiben, denn Alkohol ist in Schweden sehr teuer.